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Wäschebrand wie von Geisterhand? So verhindern Sie eine Selbstentzündung in der Wäscherei!

In einem 110 Zimmer Hotel konnte nur durch beherztes Handeln der Mitarbeiter ein schlimmer Brand verhindert werden. Dieser war in der Wäscherei des Hotels ausgebrochen und hätte leicht auf das gut belegte Hotel übergreifen können. Ein Wäschestapel mit frisch gewaschener Wäche war in Brand geraten, die Hotelmitarbeiter konnten es selbst löschen.


Brandursache: Selbstentzündung

Da unklar war, wie der Brand entstanden ist, wurde die Kriminalpolizei hinzugerufen. Diese fand heraus, dass sich der  Wäschestapel nicht etwa durch vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung entzündet hatte, sondern tatsächlich durch eine Selbstenzündung.

Dieses Phänomen tritt häufiger auf, wenn bestimmte Voraussetzungen aufeinandertreffen:

Mit der Wäsche wurden Abzugshauben, Pfannen oder Fritteusen gereinigt.  Pflanzliche oder tierische Ölen und Fette verbleiben auch beim Waschen teilweise im Gewebe. Die folgende Trockung sorgt für einen Wärmestau, der durch Stapeln in einem Korb oder Wäschewagen lange anhalten kann.

Durch die feine Verteilung der Fette und Öle im Gewebe und die Wärme durch die Trockung kann nun in Verbindung mit Luftsauerstoff ein chemischer Prozess starten, der durch Oxidation eine weitere Wärmebildung begünstigt. Tatsächlich ist so die Zündtemparatur der Wäsche erreichbar. Da dieser Prozess bis zu 12 Stunden dauern kann, sind die Folgen oft erst in der Nacht sichtbar, wenn keine Mitarbeiter mehr in der Nähe sind.

Auch der Einsatz von Haushaltswaschmaschinen wird sehr oft vorgefunden. Diese sind aber für die Häufigkeit und Art der Wäsche nicht geeignet und zugelassen.


Tipps, um diese Gefahr zu vermeiden:

  • Die mit biologischen Ölen verunreinigten Flächen sollte besser mit Einmaltüchern gereinigt werden.
  • Falls Sie nicht auf mehrfach nutzbare Tücher verzichten möchten, sollte diese Wäsche separat mit einem besonders fettlöslichen Reinigungsmittel und entsprechenden Waschgängen gewaschen werden.
  • Nach der Trocknung sollte für Abkühlung der Wäsche gesorgt werden.
  • Die anschließende Lagerung sollte in Bereichen erfolgen, die durch Brandschutztüren gesichert sind. Diese Bereiche sollten in entsprechende Kontrollgänge einbezogen werden.
  • Das Wäschereiteam sollte gezielt auf dieses Risiko aufmerksam gemacht werden. Und auch informiert werden, dass die feinen Fettreste nicht mit dem blossen Auge erkennbar sind.
  • Der Einsatz professioneller Industriewaschinen, die regelmäßig der DGUV V3 Prüfung unterzogen werden, ist gemäß Arbeitsschutzverordnung erforderlich.

 

Und wenn doch ein Schaden eintritt? Wann springt meine Versicherung ein?

Sobald ein Brand entstanden ist, besteht vorrangig Versicherungsschutz für beschädigte Gebäudebestandteile und für beschädigte Sachgegenstände = Inventar, in diesem Fall die hauseigene Wäsche.

Brand ist ein Feuer, das ohne bestimmungsgemäßen Herd entstanden ist oder diesen verlassen hat, und das sich aus eigener Kraft auszubreiten vermag“.

Eine Feuerversicherung ersetzt im Wesentlichen die durch ein Feuer entstandenen Schäden gemäß ihren Versicherungsbedingungen. Es lassen sich hierüber Immobilien, Inventar und über die Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung auch Ertragsausfälle versichern. Daneben umfasst der Versicherungsschutz die Erstattung einer Reihe von anfallenden Kosten wie zum Beispiel Aufräum- und Abbruchkosten. Sinnvoll ist daher auch eine Betriebsunterbrechnungsversicherung.  Falls eine Renovierung eine längere Zeit in Anspruch nimmt, kann diese Versicherung Ihre Existenz retten.

 

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Eine Antwort auf “Wäschebrand wie von Geisterhand? So verhindern Sie eine Selbstentzündung in der Wäscherei!”

  1. Holger Dick

    Klasse Blogbeitrag! Selbstentzündungen sind bei Wäschereien hin und wieder zu betrachten. Wir kennen die Schäden über Jahre, wenngleich diese mittlerweile durch das Waschen mit geringeren Temperaturen zunehmen, sodass Öle und Fette nicht mehr vollständig ausgewaschen werden.